Wir wollten es wissen: Wie schmeckt ganz frisch gerösteter Kaffee? Wie macht man aus den grünen Kaffeebohnen, die die meisten Probanden nicht einmal als Kaffee erkannten, ein genießbares koffeinhaltiges und belebendes Heißgetränk?
Kaffee wurde früher offenbar überwiegend als Rohware verkauft, da sich die Bohnen so besser halten. Geröstet wurde dann jeweils frisch in der Küche des Endverbrauchers, gerade bevor die Bohnen gemahlen und aufgebrüht wurden. Unsere grünen Kaffeebohnen stammen aus einem türkischen Supermarkt in Berlin. Was weiter mit ihnen zu geschehen habe, dazu konnte man uns außer “Ey, mussdu rösten, ey!” auch nichts sagen.
Nach einer zeitgenössischen Anleitung zum Rösten von Nüssen benutzen wir eine langstielige Pfanne über einem offenen Feuer, wie man es in jeder besseren Lagergasse antrifft. Eine Handvoll Kaffeebohnen wurde ohne Fett in die Pfanne gegeben, und über dem Feuer erhitzt. Ehe wir es uns versahen waren trotz eifrigen Wendens die ersten Bohnen schwarz. Der Rest blieb hartnäckig grün, dafür begannen sich Häutchen von den Bohnen zu lösen, die wir vorher gar nicht bemerkt hatten. Unter regelmäßigem Wenden rösteten wir weiter, und bliesen ab und zu die Häutchen aus der Pfanne. Langsam aber sicher gaben auch die letzten Bohnen ihre grüne Farbe auf, einige waren schwarz, einige braun, die meisten irgendwie beige. Auch schienen die Bohnen durch das Erhitzen ein wenig an Größe zu gewinnen. Wir rösteten weiter, bis die Mehrzahl der Bohnen wenigstens hellbraun geworden war.
An dieser Stelle unterbrachen wir den Vorgang, füllten einige Löffelvoll Bohnen in die Kaffeemühle, und brühten mit den zermahlenen Bohnen Kaffee auf. Das Ergebnis wurde als nussig, grün im Geschmack und irgendwie schwach beschrieben.